So
lautet das Motto beim Biologischen Obstanbau Donnbronn, wenn es
darum geht zum Thema Gentechnik Stellung zu nehmen.
Die
Gründe für diese ablehnende Haltung sind vielschichtig und nicht unbegründet,
wie neue Untersuchungen auf die Auswirkungen des Anbaus von gentechnisch
veränderten Pflanzen zeigen.
Erste
erschreckende Tendenzen für das
Gesamtsystem Natur deuten sich an, so z. B. bei gentechnisch verändertem
Mais, der so verändert wurde, daß er selbst ein für den Hauptschädling,
den Maiszünsler, tödlich wirkendes Gift produziert.
Wie
sich nun zeigt,
ist die Reaktion dieser Giftwirkung nicht nur auf den Schädling begrenzt,
sondern bringt auch Nützlinge, die sich von den vergifteten Larven
ernähren, zu Tode.
Dieses
Beispiel zeigt wieder einmal ganz deutlich,
dass die komplexen Zusammenhänge in der Natur vom Menschen noch lange
nicht verstanden werden und selektive Eingriffe, zu der die Gentechnik
nun einmal gehört, nie in einem umfassenden Zusammenhang erfasst werden
können, was eben zu einem Restrisiko der Technikanwendung führt.
Dass
es viel wichtiger ist, eine ganzheitliche Denkweise anzunehmen
und die Natur in ihren Zusammenhängen zu betrachten, ist für den Biologischen
Obstanbau Donnbronn die logische Schlußfolgerung aus diesem Dilemma
des entfesselten Prometeus.
Die
oberste Regel dafür ist, biologische
Vielfalt anzustreben, d. h. durch eine vielseitige und vielschichte
Flora und Fauna die Monokultur einer Obstanlage durch eine reichhaltige
Artenvielfalt zu ersetzen, um damit den Druck durch pflanzliche und
tierische Schädlinge auf die Obstbäume zu reduzieren.
Damit
sollen die selbsregulierenden Effekte gefördert und die Bäume gestärkt werden,
um sich selbst gegen diverse Krankheiten zur Wehr setzen zu können
und einen regulierenden Eingriff nur noch in Ausnahmefällen notwendig
zu machen.
Erste
wissenschaftliche Forschungen in dieser Richtung zeigen, dass
diese Gedanken keine Utopie sind.
Pflanzen
können zum Einen selbst
Abwehrmechanismen entwickeln, wenn sie dazu angeregt werden, der Fachmann
spricht hier von 'induzierter Resistenz', und für einen schonenden
Eingriff könnte die Erkenntnis, dass Pflanzen auch auf homöopathische
Mittel reagieren, von Bedeutung sein, da mit der Homöopathie Spritzmittel
ohne risikoreiche Nebenwirkungen auf die Umwelt und den Menschen geschaffen
werden könnten.
Während
durch die Gentechnik die Vielfalt der Lebens bedroht
und vernichtet wird, versucht man auf dem Biologischen Obstanbau Donnbronn
diese Vielfalt zu fördern und zu erhalten.
Ein
bunter Mix aus allen
heimischen Obstarten, die Vermischung von Apfel-, Birnen-, Kirschen-,
Pflaumen- und Zwetschgenbäumen mit den unterschiedlichsten Beerensträuchern
soll zu einer Auflockerung der Plantagen und zu einer vielfältigen
Begleitflora und -fauna führen.
Während
die Gentechnik die Vielfalt von Sorten einschränkt, werden
auf dem Biologischen Obstanbau Donnbronn alte und neue, bekannte und
unbekannte Obstsorten kultiviert.
So
gibt es z. B. fast 40 verschiedene
Apfelsorten in den Analgen, von der alten Sorte aus dem 17. Jahrhundert
bis hin zur neuesten resistenten Züchtung der letzten Jahre.
Auch
zwei Sorten auf einem Baum sind zu finden.
Dabei
soll untersucht werden,
ob sich diese Sorten gegenseitig positiv beeinflussen, wenn sie gemeinsam
auf einer Unterlage wachsen.
Während
die Gentechnik also die natürliche Entwicklung des Lebens
einschränkt, soll auf dem Biologischen Obstanbau Donnbronn mit einem
ganzheitlichen Denken und Handeln ein Stück Natur geschaffen werden.
Ein
Ort, an dem des Lebens Überfluss erhalten bleibt und sich weiterentwickeln
kann. Ein Paradies, das für die Menschen in der Gemeinde wertvolle Früchte
und ein Stück Lebensqualität produziert.